Dieser Beitrag soll der erste in einer Reihe von Beiträgen in den kommenden Monaten werden, während derer ich mich auf meine erste Langdistanz vorbereite und meine Erfahrungen auf dem Weg dorthin teile.

Ich möchte damit meinen Weg dokumentieren, meine Gedanken teilen und vielleicht dem einen oder anderen Leser(in) mit meinen Erfahrungen weiterhelfen oder gar dazu inspirieren selbst eine Langdistanz, den ersten Triathlon oder auch ein anderes großes Lebensziel anzupacken.

Starten wir mein Langdistanzprojekt mit einem Blick auf das Warum.

Warum will ich überhaupt einen Ironman Triathlon machen?

Vermutlich hat jeder der eine Langdistanz anpackt seine ganz eigenen persönlichen Gründe dafür. Für mich war es zunächst einfach etwas cooles, das ich mal gemacht haben wollte. Inzwischen ist es aber mehr als nur das.

Das erste Mal, dass ich von Triathlon hörte war Anfang der 90er Jahre. Es gab auf meinem Schulweg einen kleinen, recht unscheinbaren Sportladen, der seltsam aussehende Fahrräder verkaufte und auf dessen Schaufensterscheibe das Wort Triathlon stand.
(Ich weiß nicht ob es den Laden heute noch gibt, aber wer aus dem Raum Augsburg kommt, kennt evtl. Tri Condition und kann das bestätigen?)

So wirklich konnte ich damit noch nichts anfangen, aber ich nahm zumindest zur Kenntnis, dass es diesen Sport gab.

Ich war damals im Schwimmverein, spielte Fussball, Basketball, Streethockey, fuhr Skateboard und Streetboard, war viel mit dem Mountainbike im Wald und war auch sonst sportlich sehr aktiv.

Da ich alles aufsaugte was mit Sport zu tun hatte war ich eifriger Leser der BravoSport:) 

Mitte der 90er Jahre gab es darin auch hin und wieder einmal Artikel über Triathlon. Durch die Erfolge von Lothar Leder, Thomas Hellriegel und Jürgen Zäck auf der Langdistanz gab es zunehmend mehr Aufmerksamkeit für die „Eisenmänner“.

Ich fand das sehr faszinierend, total durchgeknallt und irgendwas in mir sagte, dass ich das auch mal machen will.

Das war vor über 20 Jahren und seitdem hat mich der Gedanke daran einmal einen Ironman zu machen nicht mehr losgelassen.

Während es vor einigen Jahren nur ein Wunsch war, ein cooler Punkt auf der Bucketlist, so hat der Ironman heute einen anderen Stellenwert.

Das Training dafür und das Finish stehen für mich sinnbildlich für die Veränderung meines Lebenswandels in den letzten Jahren.

Der lange Weg vom Coach Potato zum Triathlet

Wie ich im Podcast bereits mehrfach geschildert habe, folgte meiner sportlichen Kindheit und frühen Jugend, eine Phase in meinem Leben in der ich zu viel trank und rauchte, gefolgt von einer Phase in der ich zu viel Fastfood in mich hineinstopfte und von 60kg auf 100kg zunahm.

Als ich 2011 mit dem Rauchen aufhörte und damit begann mein Ess- und Trinkverhalten zu verändern war ich in der schlechtesten körperlich Verfassung meines Lebens.

Ich konnte keine 10 Minuten am Stück laufen ohne vollkommen außer Atem zu geraten und meine Oberschenkel waren so fett, dass ich mir regelmäßig einen Wolf lief.

Eine Langdistanz war damals undenkbar. Dennoch schrieb ich mir auf eine Liste mit Zielen, dass ich Marathon laufen und fit genug für einen Ironman Triathlon werden wollte.

Mitte 2012 fing ich mit regelmäßigem Laufen an, hörte aber nach einigen Wochen wieder auf. Dieser Prozess des Anfangens & Aufhörens wiederholte sich in den Jahren danach immer wieder, je nachdem ob ich ein Ziel hatte oder nicht.

Im Juni 2014 lief ich in Phuket meinen ersten Halbmarathon. In 2h04min. Voller Euphorie meldete ich mich am Tag darauf beim Laguna Phuket Triathlon 2014 an. 

Ich kaufte mir ein Fahrrad und legte mit dem Training los und finishte letztlich auch den Triathlon im November 2014. Mit noch üppig vorhandener Restplautze schleppte ich mich nach einer ziemlichen Qual auf den letzten Laufkilometern in einer Zeit von 3h42min ins Ziel.

Der Triathlon hat sehr viel Spaß gemacht, aber gleichzeitig wurde mir klar, dass ich meilenweit davon entfernt war eine Langdistanz zu schaffen. Ich schob das Thema erst mal von mir und konzentrierte mich darauf einen Marathon zu finishen.

Da ich immer noch zu viel wog und mein Bewegungsapparat die langen Läufe nicht verkraftete schaffte ich es erst 2017 die Vorbereitung zu überstehen und meinen ersten Marathon zu finishen. 

Mit dem Marathon im Sack wollte ich es dann wissen. Ich nahm mir vor in den nächsten 2-3 Jahren einen Ironman zu finishen und machte einen Plan.

Ich wollte in 2018 konsequent das ganze Jahr 5-6 Tage die Woche nach Plan trainieren, am Ende des Jahres den Ironman 70.3 auf Phuket finishen und mir selbst beweisen, dass ich die lange Vorbereitung auf ein Event durchziehen kann.

Gleichzeitig sollte es mir die notwendige Fitness geben, um mich dann auf eine Langdistanz im darauf folgenden Jahr vorbereiten zu können.

Leider fand der Ironman 70.3 Phuket nicht statt, aber der Rest des Plans funktionierte.

Für die letzten 11 Monate habe ich sehr konsequent trainiert, mich in allen Bereichen stark verbessert (zB: 10 km von 48 Minuten auf 39:40) an 4 Triathlon Rennen, mehreren Läufen und einem 5km Schwimmwettkampf teilgenommen und stand sogar ein paar Mal auf dem Podium.

Beim letzten Triathlon des Jahres, dem Phuket Triathlon konnte ich meine Zeit aus dem Jahr 2014 um über 40 Minuten verbessern und unter 3h finishen. Was bei 800 Teilnehmern weniger als 50 Triathleten gelang.

Ich habe mir damit selbst bewiesen, dass ich das Training von Volumen und Intensität und Zeitaufwand schaffe und mein Körper leistungsfähig ist.

Während des Jahres merkte ich wie viel Spaß mir das Training macht und wie wichtig es für meine persönliche Zufriedenheit, sowohl das Training als auch die Teilnahme an Wettkämpfen ist. 

Diese Einsicht und der mir selbst erbrachte Beweis, dass ich das Training schaffen kann, gaben mir die Zuversicht, dass ich einen Ironman schaffen kann. 

Anfang des Jahres war die Vorstellung einer Teilnahme noch sehr weit Weg. Während des Jahres reifte der Entschluss, dass ich es machen will und auch das Training schaffen kann.

Inzwischen bin ich fest davon überzeugt, dass ich das Zeug dazu habe den Ironman nächstes Jahr zu finishen und das in einer für mich zufriedenstellenden Zeit.

Meine erste Langdistanz: Ironman Zürich 2019

Für meine erste Langdistanz 2019 habe ich mir den Ironman Zürich ausgesucht. 

Warum Zürich?

Mir ist es wichtig, dass bei meiner ersten Langdistanz Menschen, die mir wichtig sind an der Strecke sein können. 

Meine Familie kommt aus dem Raum Augsburg im Süden von Deutschland. Ich selbst lebe seit vielen Jahren in Thailand.

Somit kamen eigentlich nur Roth und Zürich in Frage. Da es schwierig ist in Roth zu starten fiel die Wahl auf Zürich. Dass meine Schwester mit Familie unweit von Zürich wohnt ist ein weiterer Pluspunkt.

Zürich ist ein Traditionsrennen mit toller Strecke, die auch für Zuschauer attraktiv ist und ich denke, dass das auch meiner Familie und Freunden, die zum Rennen kommen zu Gute kommt.

In jedem Fall freue ich mich schon sehr auf Zürich, das Schwimmen im See die Radstrecke mit dem Heartbreak Hill und den Lauf durch die Innenstadt!

Ende Gelände:)

Das waren einige Hintergründe zu meiner geplanten ersten Langdistanz 2019.

In den kommenden Beiträgen werde ich genauer auf meinen Trainingsplan, meinen ersten Monat der Vorbereitung und meine Ziele für den Ironman Zürich eingehen.

Solltest du Fragen oder Tipps für die erste Langdistanz haben, dann hinterlasse mir gerne einen Kommentar.