Am vergangen Sonntag war es endlich soweit: Mein erstes Triathlon-Rennen stand vor der Tür. Und zwar wirklich vor der Tür – der Carglass-Köln Triathlon findet im Herzen der Domstadt statt und ist für alle Kölner und Kölnerinnen ein wahres Heimspiel. Ich hatte mich in den letzten Wochen auf diesen Tag vorbereitet und mit dem Einsteiger Trainingsplan einige Trainingsstunden hinter mich gebracht, um für den Tag gut vorbereitet zu sein. Am Tag zuvor konnte ich ganz entspannt mit dem Rad zur Abholung der Startunterlagen fahren und den Bike Check-In machen. So war am Abend vorher alles erledigt und die Aufregung stieg…

Eine ganz besondere Atmosphäre

Der Tag meines ersten Triathlons war also da. Da die Sprintdistanz, in der ich startete, erst am Mittag losging, hatte ich genug Zeit, ein ausgewogenes Frühstück zu mir zu nehmen und ganz entspannt zum Event zu fahren. Bei bestem Triathlon-Wetter und einer Menge Vorfreude im Gepäck ging es los. Schon auf dem Weg zum Event verspürte ich neben Aufregung, auch die grandiose Stimmung rund um das Rennen. Die Atmosphäre und die gute Stimmung ließ meine Aufregung recht schnell in Vorfreude umschwenken. Auf allen Brücken und an der Rheinpromenade standen Menschen mit Plakaten und Schildern, um ihre Liebsten anzufeuern. Für mich hieß es aber erst einmal ab in die Wechselzone. Dort richtete ich meinen Platz ein und lernte andere Mitstreiter kennen. Danach hatte ich noch etwas Zeit, bevor es den Rheinboulevard zum Startpunkt ging.

Der Schwimmstart an der Deutzer Brücke in Köln

Schwimmen im Rhein

Am Startpunkt der Sprintdistanz angekommen, gab es noch eine letzte Wettkampfbesprechung, bevor die erste Gruppe ins Wasser durfte. Da in der Sprintdistanz rund 1000 Athleten und Athletinnen an den Start gingen, wurden wir in fünf Startblöcke eingeteilt. Ich startete in der vorletzten Gruppe und durfte daher noch etwas länger die spektakuläre Aussicht genießen. Der Startpunkt der Schwimmstrecke befand sich direkt unter der Deutzer Brücke, von wo aus man einen super Blick auf den Dom und den Rhein hatte. 

Der Weg über den roten Teppich bis zum Startpunkt des Rennens: Eine breite Treppe in den Rhein hinein

Dann war es endlich soweit, wir durften runter zum Wasser und in Dreiergruppen, also im Rolling-Start, uns in den Rhein stürzen. Im Vorhinein hatte ich ehrlich gesagt großen Respekt vor der Dunkelheit unter Wasser und der sicherlich fehlenden Orientierung im Wasser. Aber ehe ich mich umsehen konnte, schwamm ich mit der Strömung den Rhein hinunter und hatte zu meiner Überraschung keine Sekunde Angst oder Unsicherheiten. Ich versuchte aufgrund der Strömung möglichst in der Mitte zu schwimmen und nicht zu weit nach außen zu kommen, um den Ausstieg nicht zu verpassen. Dank des Sonnenlichts war die Sicht unter Wasser gar nicht mal so schlecht. Ich hatte wirklich Spaß beim Schwimmen und konnte es richtig genießen. Zwischendurch war ich so motiviert, dass ich mich daran erinnern musste, ein bisschen Tempo rauszunehmen und die Beinarbeit zu reduzieren. Gleichzeitig wurde man mit der Strömung so gut getrieben, dass eigentlich nicht viel zutun war. Aber die Wellen und Dynamik des Rheins hatte ich unterschätzt: Sich zu orientieren war nicht so leicht, denn von allen Seiten kamen die Wellen einem entgegen, und man musste aufpassen, beim Einatmen nicht zu viel Wasser zu schlucken. So schnell es ins Wasser ging, so schnell war der Spaß auch leider schon vorbei. Nach rund 13 Minuten ging es für mich über etwas rutschige Steine, aber mit netter Hilfe von der DLRG und weiteren Helfern aus dem Wasser Richtung Wechselzone.

In der Wechselzone

Jetzt hieß es schnell in die Wechselzone, umziehen, Helm auf und ab aufs Rad. Die Wechselzone war größer als ich dachte, sodass ich mich kurz orientieren musste, in welcher Reihe mein Rad auf mich wartet und woher ich laufen muss. Nach kurzen Kreislaufproblemen und ein paar ruhigen Atemzügen lief ich dann mit dem Rad aus der Wechselzone raus, um die Radstrecke zu bestreiten. Die Wechselzone war für alle Disziplinen am Tanzbrunnen, also direkt am Rhein. Von hier aus startete die Radstrecke sowie die Laufrunde. Auch das Ziel befand sich direkt im Tanzbrunnen. Hier ein kleiner Überblick über die Strecken des Rennens. Die Schwimmstrecke ist in blau gekennzeichnet, die Radstrecke in gelb und der Laufkurs in rot.

Die einzelnen Strecken des Triathlons führen immer wieder zurück zum Tanzbrunnen- dem Zentrum des Events.

Die Radstrecke mit Blick auf den Dom

Auf die 24 Kilometer lange Radstrecke freute ich mich sehr, denn wann darf man schon einmal auf leeren Autobahnspuren fahren und die Straßen ganz für sich haben? Ich konnte die Radfahrt echt genießen, wobei der Gegenwind zwischendurch ganz schön stark war. Da meine Uhr leider die Aufzeichnung nicht ganz so gut hinbekommen hat, konnte ich zeitweise die hinter mich gelegte Strecke nicht so gut abschätzen und somit meine Geschwindigkeit nicht einschätzen und abstimmen. Das Gute war aber, dass man den Dom zu jeder Zeit sehen konnte und dieser einen guten Anhaltspunkt gab. Insgesamt hatte ich sehr viel Spaß beim Radfahren und habe mich mit anderen Fahrerinnen gegenseitig motivieren können. Zurück Richtung Wechselzone bekam ich nochmal viel Support von meiner Familie und Freunden, die extra zum Anfeuern gekommen sind! Runter vom Rad, Schuhe gewechselt und ab auf die Laufstrecke! 

Adrian auf der Radstrecke mit dem Dom im Hintergrund

Ziel in Sicht

Das Laufen am Ende hatte ich mir allerdings bequemer vorgestellt, denn ich merkte schnell, dass mein Körper mit dem schnellen Wechsel vom Rad auf die Beine zurechtkommen musste und dringend Flüssigkeit braucht (das hatte ich beim Bewundern der Stadt auf dem Fahrrad wohl vergessen). Die ersten Meter beim Laufen machten mir echt zu schaffen und die brutzelnde Sonne machte es mir auch nicht leichter. Die 4,9 Kilometer lange Strecke führte hoch auf die Hohenzollernbrücke, bis vor den Dom und wieder zurück. Bei der grandiosen Aussicht auf die Stadt und den Rhein, ließ es sich dann langsam aber sicher laufen und vor allem die vielen Menschen am Straßenrand gaben mir zum Ende hin ein gutes Stück Energie! Und im Zielbereich angekommen, erlebte ich wohl das, wovon viele erzählten: Den Gänsehautmoment beim Einlaufen ins Ziel. Bei lauter Musik und vielen Zuschauern ging es über den roten Teppich mit einem letzten Sprint durch den Zielbogen. 
Nachdem ich meinen ersten Triathlon hinter mir habe und das bestimmt nicht mein letzter Start bei einem Rennen war, möchte ich  auf unseren Anfängerkurs verweisen. Wenn du auch Lust hast, dich auf deinen ersten Triathlon vorzubereiten, dann ist dieser 12 Wochenplan genau das Richtige für dich. Es gibt nicht Schöneres, als zu merken, dass sich die investierte Zeit und Mühe auszahlt und  nach dem Schwimmen, Radfahren und Laufen der Zielbogen auf einen wartet. Das kann ich dir jetzt aus eigener Erfahrung sagen 🙂

Lenas Zieleinlauf

Adrians Zieleinlauf

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